Die Sache mit den Einladungen zum Kindergeburtstag
Gleich vorweg: Mütter und/oder Bloggerinnen, die behaupten, es sei harmonisch, gemeinsam mit seinem Kind die Geburtstagsgäste ausszuwählen, lügen. Und zwar ganz dreist. Denn Einladungen schreiben ist Krieg. So war’s bei uns:
Kindergeburtstag – die Gäste
Es fängt damit an, dass die Kinder schon Monate vorher damit anfangen, die Namen von Kindern zu nennen oder selbst Listen zu schreiben. Mit leuchtenden Augen berichten sie von einem Geburtstag auf dem Indoor-Spielplatz, mit einer Prinzessin zu Besuch und immer verrückteren Bastelwünschen. Die Vorstellungen zur passenden Deko bewegen sich irgendwo zwischen Zirkuszelt und Disney World. Die Themen für den Geburtstag ändern sich wöchentlich, somit ist eine Vorbereitung völlig unmöglich. Die bei Pinterest in mühseliger Bilderrecherche gesammelten Ideen für Einladungen sind somit unbrauchbar.
Irgendwann ist es dann endlich soweit, und drei Wochen vor der Geburtstagsfeier wird es Ernst: Welche Kinder dürfen kommen? Mühsam wird die Liste von 100 Personen im Alter von 3 bis 99 Jahren auf die derzeit wichtigsten Freunde und Freundinnen reduziert. Dass Namen von Kindern fehlen, mit denen sich das Geburtstagskind in spe aktuell am häufigsten trifft, versteht sich von selbst.
Wer darf zum Geburtstag eingeladen werden?
Und dann schaut Mama auf die Gästeliste und findet, dass einige Kinder nicht zur Feier passen. Sie sind viel älter oder jünger als das Geburtstagskind. Sie kennen die anderen Kinder nicht. Sie sind zu wild, zu laut, zu dominant oder im Gegenteil zu anhänglich, zu schüchtern oder zu einzelgängerisch. Und dann fangen wir Muddis an, mit dem Geburtstagskind zu diskutieren. Schließlich sollen die Geburtstagsgäste eine fröhliche, lustige Bande sein, mit der man auch noch tolle Spiele spielen kann. Überraschenderweise protestiert das Kind. Also lassen wir das Thema erst mal fallen und wenden uns einem weiteren brisanten Thema zu: den Einladungskarten.
Stolz präsentiere ich die Einladungen, die mir bei Pinterest gut gefallen. Nach den ersten Bildern schaut mich Töchterchen erstaunt an: “Ich will keine Karten basteln! Ich will welche von Elsa und Anna kaufen!” Argh. Die Recherche der letzten Monate – na ja. Ich sagte es bereits. Und nein, ich übertreibe nicht. Mamas sind so. Wenn wir nicht praktisch basteln, dann wenigstens theoretisch und sammeln fleißig Bastelideen…
Mir fällt ein, dass ich noch einige Einladungen zum Ausmalen im Schrank vergessen habe. Lustigerweise findet meine Tochter sie toll. Motiviert nimmt sie ihre Stifte zur Hand und malt fröhlich drauflos. Hach…
Geburtstagseinladungen in the Making
Drei Tage später. Die Einladungen sind immer noch nicht fertig,, weil Hanna es “sooooo anstrengend, Mama!” findet, auch wirklich alle Karten auszumalen. Wer hatte diese doofe Idee eigentlich gehabt? – Ach ja, ich.
Ich erinnere mich an den ursprünglichen Wunsch von Hanna und kaufe die gewünschten Elsa und Anna Einladungen. Pures Glück für gerade mal 1,99 Euro. Das Ausfüllen einer Karte dauert etwa 30 Sekunden. Alles könnte soooo schön sein. Wenn Hanna nun nicht auf einmal einigen Kinder beide Einladungen geben wollen würde. Einige sorgfältig ausgemalte Einladungen will sie wegwerfen. Und überhaupt ist das eine Kind irgendwie immer noch auf der Liste, obwohl es viel älter ist und keinen der Geburtstagsgäste kennt.
Aber dann schaue ich in das Gesicht meiner Tochter, die sich monatelang auf ihren Geburtstag gefreut hat, Spiele geplant, eigene Einladungen verteilt und Pläne geschmiedet hat.
Die Freude ist aus ihrem Gesicht verschwunden.
“Es ist doch mein Geburtstag, Mama!”
Ganz leise sagt sie anklagend: “Es ist doch meine Feier, Mama!” Rumms. Das sitzt. Kleinlaut muss ich mich fragen: Warum mische ich mich eigentlich ein? Sie hat völlig Recht! Sie hat das Recht, sich auf ihren Geburtstag zu freuen und genau die Kinder einzuladen, die sie dabeihaben möchte.
Entschuldige, meine Maus. Es hat eine Weile gedauert und wir haben beide schlechte Laune gehabt, aber nun hat Mama verstanden. Du hast Recht. Du hast letztendlich sogar weniger Kinder eingeladen, als du gedurft hättest. Warum sollte ich dir also ein Kind von der Liste streichen, das du so gerne dabei haben möchtest.
Meine kleine Hanna wird groß. Ab sofort werde ich öfter auf dich hören und versuchen, nicht mehr über deinen Kopf zu bestimmen. Du willst keinen perfekt durchgestylten Geburtstag. Du willst einfach mit deinen Freunden Spaß haben. Also zeige ich euch voller Stolz unsere Einladungen. Sie sind nicht perfekt, aber genau so, wie Hanna sie wollte. Für jeden Geburtstagsgast eine kleine persönliche Einladung. Oder eben sogar zwei. ; )
Hallo MamaZ, ich habe über die Zehnerjagd Deinen Blog gefunden und schon einiges gelesen. Schon lustig, wie ähnlich das oft in verschiedenen Familien abläuft. Das Thema Einladungen und „Partyplanung“ kenne ich auch, jedoch gab es wegen der Gäste eher das Problem der „Rückeinladungen“, die das Kind nicht immer umsetzen wollte, z.B., da die Kinder aktuell nicht miteinander gespielt hatten o.ä.. Und dann doch tatsächlich beleidigte Mütter(!), die sich deshalb beschwerten. Danke für die Zehner-Infos ( an dieser Stelle) und noch viel Spaß bei allen kommenden Kindergeburtstagen! Chris
Hihi, also erstmal muss ich sagen, das Endergebnis der Karten ist aber doch ganz toll geworden!
Toller Beitrag und schön zu lesen, ich freue mich auch, wenn ich basteln kann und kreativ sein kann… Abbbeeeer – wenn es dann noch die Ninja-Turtle-Einladungskarten sein sollen, dann ist es halt so, ist ja sein Tag <3
Meine Tochter lässt mir freie Hand, heute noch an ihrem 11. Geburtstag, ich mache Vorschläge, sie findet es cool. Vielleicht weil ich weiß wie sie tickt. Auch bei den Einladungen gab es nie Stress, wir reden miteinander und überlegen. Ob ich da eine Seltenheit bin?