Mamas unter sich: Lieblingsfeindin
Jede Frau hat sie: eine Lieblingsfeindin. Meist ist das eine frühere Freundin, mit der man sich verkracht hat. Oder einfach nur irgendeine Person, die einem immer wieder über den Weg läuft und die einen aus irgendwelchen Gründen nicht mag. Und schwupp, mag man sie halt auch nicht und hat sie auf dem Kieker.
Und dann geht auch schon alles schief und man spürt förmlich, wie die andere obenauf ist und sich schon überlegt, wie sie einen ihren Freundinnen gegenüber genüsslich durch den Kakao ziehen kann. Während man selbst gar nichts tun und nur hilflos zusehen kann, wie das Chaos seinen Lauf nimmt. Und wie sie verächtlich in unsere Richtung schaut. Oder ist es doch nur Einbildung? Kennt ihr das?
Mama_Z seufzt: Bei mir geht alles schief, sobald sie in der Nähe ist. Genau in dem Moment, in dem ich mich als Supermama präsentieren möchte, die alles mit links wuppt, verschwört sich alles gegen mich. Die Wasserflaschen stehen zu Hause im Flur. An Sonnencreme habe ich auch nicht gedacht. Das Baby verbraucht unendlich viele Windeln hintereinander, bis ich schließlich genau sie um eine Ersatzwindel oder Ersatzklamotten bitten muss. Das Kind verwandelt sich in einen unbezähmbaren Terrorzwerg.
Die 3-Jährige macht keinen Schritt alleine, hat Angst vor dem eigenen Schatten und bringt weder ein Wort raus noch traut sie sich, alleine zu rutschen, rumzutoben, mein Bein loszulassen oder… oder… im Gegensatz zu ihrem Kind. Ihr perfekt eingecremtes Kind hört natürlich aufs Wort, kann die tollsten Kunststücke und isst die liebevoll geschnittenen Äpfelchen und Brezelchen. Was natürlich meine Kinder dazu verleitet, kurz ihre Scheu zu verlieren und lautstark ihren Anteil zu verlangen. Den die Kinder auch mit einem mitleidigen Blick kriegen: „Na, ihr armen Kinder. Ihr könnt ja nichts dafür, dass ihr so eine unorganisierte Mutter habt.“
Kaum verschwindet sie aus dem Blickfeld: ist alles back to normal. Die Engelchen gewinnen wieder die Oberhand und ich führe mich nicht mehr auf wie eine überforderte Mutter, der auch ein Besuch der Supernanny nicht mehr helfen würde. Die Kinder rennen durch die Gegend wie aufgezogen und lachen, was das Zeug hält. Nur sieht sie das nicht und kann jedem, der es hören will (oder auch nicht), erzählen, wie verpeilt ich doch bin und sich wunderbar überlegen fühlen. Ich hasse es.
Ich bin da auch lässiger als früher. Aber in dem entsprechenden Moment fühle ich mich immer noch blöd.
Manchmal denke ich mir auch die anderen Mütter sehen auf mich herab. Und wenn es so wäre? Eigentlich deren Problem, oder?