Frida fragt in ihrer gleichnamigen Blogparade, wie wir uns als Mutter verändert haben. Eigentlich hatte sie nur nach den Top3-Änderungen gefragt, aber bei mir wurden es nun acht Punkte. Acht Punkte, die die Veränderungen aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchten: oberflächlich, innerlich und äußerlich. Denn natürlich ist das Mamawerden nicht spurlos an mir vorbeigegangen.

8 Punkte, die mein Mama-Ich von meinem kinderlosen Ich unterscheiden

Mein Name

Hörte ich vorher auf meinen Vornamen, änderte sich das einige Monate nach der Geburt. Das erste “Mama” trieb mir Tränen der Rührung in die Augen. Das legte sich ziemlich schnell, bis ich dann irgendwann auch mal ins rettende Bad verschwand, weil ich das Wort nicht mehr hören konnte. Denn “Mama” kann man in 101 verschiedenen Tonlagen aussprechen. Es wird gesäuselt, geflüstert, gerufen, geschrien, gelacht, geweint, wütend hervorgestoßen, anklagend ausgesprochen und liebevoll gehaucht.

Sind die Kinder etwas älter, wird es geschrieben, gemalt, gekritzelt, durchgestrichen, zerrissen, gelesen, geschnipselt, geklebt. Und ich liebe das. Und benannte sogar diesen Blog nach meinem neuen Namen, den sich 2 süße, kleine Mädchen ganz allein für mich ausgedacht haben.

Mein Aggregatzustand

War ich schon ohne Kinder nahe am Wasser gebaut, so bin ich in Schwangerschaft und Geburt quasi zerflossen. Zeigt mir Pampers Werbung, lachende Babys, weinende Babys, Babys, die ihre Arme nach ihrer Mutter ausstrecken, eine Folge der Super Nanny… und ich heule los. Mein Mann verbot mir irgendwann das Fernsehen und bezeichnete die Super Nanny als “Horrorfilm für werdende Mamas”. Ich konnte nicht verstehen, wie man so fies zu seinem süßen, kleinen, harmlosen, engelsgleichen Nachwuchs sein konnte. Ich hatte ja keine Ahnung…

Gott sei Dank hat sich das allmählich gebessert, und mir laufen jetzt nur noch die Tränen, wenn plötzlich Benachrichtigungen von der Schule eingehen, die Mädels Tanzauftritte haben, unverhofft süße kleine Babys meinen Weg kreuzen…

Mit Kinderaugen

Ich darf die Welt nun durch Kinderaugen sehen. Wenn man sich darauf einlässt, sieht man unglaublich spannende Dinge, an denen man sonst eilig und achtlos vorbeigeht. Hierfür muss man öfter mal das Handy weglegen und Zeit zum Verplempern einplanen. Die Kinderwelt sieht man nicht, wenn man in Eile ist oder auf dem Handy herumtippt.

Eine Welt in Rosa

Seit die Kinder auf der Welt sind, kann ich mir kaum vorstellen, eine andere Farbe zu kaufen. Egal ob Geschirr, Kleidung, Spielsachen oder Schreibwaren: Es ist rosa, ich will es. Glitzert es noch oder ist mit Kronen, Herzen oder Sternen verziert, wirst du es in unserem Haushalt finden.

Bedingungslose Liebe

Bussi Mama Tochter mamazde

Es gibt da diesen kitschigen Spruch: “Seit der Geburt meiner Kinder geht ein Stück meines Herzens außerhalb meines Körpers spazieren” oder auch “Die Geburt ist das einzige Blind Date, bei dem du sicher sein kannst, der Liebe deines Lebens zu begegnen”. Kitschig hoch 10 – aber so was von passend! Als Kinderlose war ich selbstverständlich auch schon verliebt. Meine Beziehungen waren stets eine einzige Achterbahn zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Ich war immer auf Wolke 7 oder ganz weit unten und am Boden betrübt. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass die Liebe zu meinen Kindern diese Gefühle noch einmal toppen wird.

Aber so war es. So IST es. Ich renne den ganzen Tag durch’s Haus und mein Herz quillt über vor Liebe zu meinen beiden Mädchen. Am unerträglichsten (im besten Sinne des Wortes) ist es natürlich, wenn die beiden gut gelaunt sind. Aber auch wenn sie motzen, nerven, meckern, sich langweilen, streiten, nicht schlafen wollen, plappern, zicken, zum 100. Mal dasselbe Lied hören oder irgendwelche blöden Schimpfwörter aus dem Kindergarten wiederholen: Ich liebe diese beiden Kinder unendlich.

Diese Liebeswelle verstehe ich selbst manchmal kaum, da ich schwülstiges rosaplüschiges Geplapper vom einzig wahren Familienglück selbst kaum ertragen kann, ohne die Augen zu verdrehen. Aber gerade, wenn die Kinder besonders wütend sind und einen mit ihren Blicken am liebsten töten würden, sind sie besonders zum Anbeißen. So ein kleines Menschlein, das rumzickt und zutiefst beleidigt ist, weil beispielsweise die Strümpfe die falsche Farbe haben und gerade noch vor Wut bebend rausstoßen kann: “Jetzt bin ich nicht mehr deine Freundin, Mama!”… Das ist einfach nur zuckersüß. Ihr versteht.

Ich bin shoppingverrückt

Okay, daran hat sich zugegebenermaßen nicht so viel verändert. Eingekauft habe ich auch vorher schon. Diese kinderfreien Tage mit der Möglichkeit, shoppen zu gehen, sind selten geworden. Aber ihr könnt sicher sein, dass mein erster Weg in der Stadt in ein Geschäft mit Spielzeug oder Kinderkleidung führt. Und in das nächste… und das nächste…

Bis ich am Abend feststelle, dass ich am heiß erkämpften freien Shoppingtag nicht ein einziges Geschäft für Erwachsene von innen betreten habe. Dafür dürfen sich am Abend die Kinder über drölfzig neue Outfits und Spielsachen freuen… siehe Punkt 4.

Angst

Mit der Geburt meiner älteren Tochter zog auch die Angst bei mir ein. Im Auto befürchtete ich, dass uns jemand reinfährt. Ich zuckte zusammen, wenn Papa Z zu sehr aufs Gaspedal trat. Ich hatte Angst, das Falsche zu füttern, die Kinder zur falschen Zeit ins Bett zu legen, sie im falschen Schlafsack schlafen zu legen, sie auf der falschen Seite schlafen zu lassen, sie falsch zu wickeln, sie zu den falschen Zeiten zu wickeln, sie nicht genügend zu fördern usw. Bitte sagt, dass ihr das auch kennt. 😉

Mit der Geburt eines Kindes lebt man zwar noch in derselben Umgebung wie zuvor, aber die Sichtweise ändert sich total. Man schließt die Tür zur sorglosen ichbezogenen Realität hinter sich und betritt Mamaland. Oder Elternland. Und kann nie wieder zurück.

Verzicht

Meine Kinder stehen an erster Stelle. Immer. Ich weiß noch, wie ich als Kleinkind unbedingt das letzte Stück Schokolade essen wollte und meine Oma es mir gab. Sie verzichtete für mich auf etwas, das sie selbst gerne gehabt hätte. Heute weiß ich, dass sie das aus Liebe getan hat. Man achtet auf einmal weniger auf sein eigenes Wohlergehen. Denn es sind die Kinder, die an erster Stelle stehen. Sie bestimmen das Essen. Wenn ich lesen will und sie spielen möchten, wird gespielt. Ich will Musik hören, sie aber eine Geschichte hören? Dann kommt halt die Conny-CD in den Player.

Wir besuchen nicht Mamas beste Freundin, sondern die der Kinder. Wir sitzen uns gelangweilt den Hintern am Spielplatz platt, gehen im Winter in den (von mir) verhassten Indoor-Spielplatz, baden nicht selbst, sondern die Kleinen, kochen das Lieblingsessen der Kinder (jeden Tag Knöpfli…), spielen komische Spiele, basteln merkwürdige Kunstwerke aus Papier und kaufen (zum Leidwesen von Papa Z) das 100. rosa Einhorn.

Hört sich blöd an? Wenn man das so gesammelt liest, sicherlich. Aber komischerweise macht einem das nur selten etwas aus. Wenn die Kinderaugen leuchten und sie ein “Ich liebe dich” flüstern, ist das viel wichtiger, als morgens wie früher eine einstündige Beautyroutine durchzuziehen. Hauptsache, die Kinder sind zufrieden, glücklich und riechen gut. *grins*

Und das ist wohl die größte Änderung überhaupt: Ich betrachte mich nicht mehr als den Nabel der Welt. Denn jetzt weiß ich: Die Welt hat ZWEI Nabel, und das sind meine Kinder. : )

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