Schwestern im Kindergarten – zusammen oder getrennt, gemeinsamer oder separater Freundeskreis?

Ich finde es immer wieder spannend, Hanna und Marie etwas losgelöster zu beobachten. Je nach Umgebung, Freunden und Laune passen sie ihr Verhalten an und sind so ganz anders als zu Hause. Kürzlich war ein Fest im Kindergarten, und ich habe mal ganz bewusst darauf geachtet, wie die beiden Schwestern im Kindergarten miteinander umgehen.

Glucken sie nur zusammen? Wie behaupten sie sich in der Gruppe? Und wie ist das mit ihren Freunden? Denn durch ihren geringen Altersunterschied bewegen sie sich im Moment im absolut identischen Freundeskreis.

Von ruhigen Momenten…

Wider Erwarten war Marie ziemlich in sich gekehrt, und mir ist aufgefallen, wie sie immer wieder ruhige Momente gesucht hat, wenn ihr das Getümmel mit den anderen Kindern zu viel wurde. Dann zog sie sich aus der Gruppe heraus und ging ganz bewusst in eine ruhige Ecke. Sie schaukelte alleine oder legte sich in die Nestschaukel, wo ich ihr bald Gesellschaft leistete. Kurz darauf kamen aber schon wieder ihre Freunde angelaufen – klar, wenn ein Elternteil anschubst…

… und lauten

Hanna hingegen war völlig in ihrem Element. Hätte ich sie vor einigen Monaten noch als schüchterne Maus beschrieben, war sie bei dem Kindergartenfest aufgedreht bis zum Anschlag. Sie lief mit anderen Kindern hin und her, lachte, schrie, brüllte Befehle… Es war sehr schön, sie so zu sehen. Man merkt ihr richtig an, wie wohl sie sich im Kindergarten fühlt und dass sie angekommen ist. Jeden Tag aufs Neue merke ich, wie richtig es war, sie den Kindergarten wechseln zu lassen, weil sie sich in ihrem alten Kindergarten monatelang nicht einfinden konnte.

Ein gemeinsamer Freundeskreis oder lieber zwei getrennte?

Schwestern früher

Ich hoffe nur, dass Marie sich auch bald besser fühlt und mit den neuen Kindern, die nun nach den Sommerferien den Kindergarten fluten, auch eigene Freundinnen finden wird. Als sie in den Kindrgarten kam, hat sie sich dem Freundeskreis der älteren Schwester angeschlossen. Aber die 19 Monate Altersunterschied sind in diesem Alter noch sehr gravierend hinsichtlich Sprachentwicklung, Interessen und Schnelligkeit. Gerade wenn die Kinder rennen oder fangen spielen, kann Marie nicht mithalten, was sie immer sehr ärgert und mir wahnsinnig Leid tut.

Haben wir einen Fehler gemacht, dass wir die beiden Schwestern im Kindergarten gemeinsam untergebracht haben? Als Marie noch in der U3 in einem anderen Kindergarten war, waren die Freundeskreise meiner beiden Töchter komplett getrennt. Nun jedoch…

Auch wenn das Thema sich schon nächstes Jahr von selbst lösen wird. Hanna wird 2017 in die Schule kommen, und mit ihr die meisten Freundinnen der beiden. Ich habe ziemlichen Respekt davor und bin gespannt, wie die beiden die Trennung verkraften werden.

Ich kann gar nicht sagen, wer mit der Trennung mehr Probleme haben wird, weil sie sehr aneinander hängen. Aber es wird eine Trennung auf Raten. Im letzten Kindergartenjahr finden bereits sehr viele Unternehmungen im Verbund der künftigen Schulanfänger statt, so dass Marie schon jetzt gezwungen ist, manchmal auf andere Kinder “auszuweichen”.

Wahrscheinlich wird die Zeit dafür sorgen, dass sich jeder seine eigenen Freundinnen sucht. Wir Mamas machen uns bestimmt zu viele Gedanken. Ich kann da nur schlecht aus meiner Haut!

Wie war es bei euch? Waren eure Kinder von klein auf beisammen oder habt ihr sie in verschiedene Kindergärten geschickt?

Merken

Merken