Die Pascoe-Studie 2017 deckt auf, warum wir bei Krankheiten & Co auf Dr. Google vertrauen. Die von Pascoe Naturmedizin in Auftrag gegebene Studie deckt auf, wie wir mit den Informationen umgehen und was wir uns davon erhoffen.

Pascoe Studie Header

Vor einigen Wochen rief der Kindergarten an. Die Nummer blinkte auf meinem Display auf, und mein Magen rutschte mir in die Kniekehlen. Ich habe hier ja schon davon berichtet: Meine Tochter war mit einem anderen Kind zusammengeprallt und hatte so eine große Beule auf der Stirn, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

Ich holte sie aus dem Kindergarten ab und packte sie mit einem Kühlpack auf das Sofa. Mit ihrem Schlaftierchen und einer Kuscheldecke schaute sie dann auch schon wieder ganz passabel aus. Der Prony hing über die hervorstehende Beule und man hätte meinen können, es sei nichts passiert. Vergessen die Jagd über die Autofahrt, bis ich mein Kind endlich in die Arme schließen konnte.

Aber als ich sie so ansah, wie sie da eingemummelt auf dem Sofa saß und ausnahmsweise Fernsehen schauen durfte, regte sich in mir ein ungutes Gefühl: Hatte ich wirklich alles richtig gemacht? Hätte ich nicht doch zum Arzt fahren sollen? Was, wenn sie nicht sichtbare Verletzungen davongetragen hatte? Ich schnappte mir mein Tablet und fragte Dr. Google um Rat.

Dr Google hilft bestimmt

Und da las ich, wie eine Fremde in einem mir unbekannten Forum im Jahr 2010 gepostet hat, dass es total unverantwortlich wäre, mit einem Kind bei einer solchen Verletzung nicht zum Arzt zu gehen. Oder besser noch gleich ins Krankenhaus, denn es sei sehr wahrscheinlich, dass das Kind innere Verletzungen hätte und innerhalb der nächsten Stunden sterben würde. Das wäre auch Bekannten so ergangen, deren Kind nach einem schweren Sturz zunächst gesund gewirkt hätte, dann aber nicht mehr aufgewacht sei.

Ach du Schreck.

Ich war kurz davor, den Krankenwagen zu rufen und meine Tochter scheibchenweise untersuchen zu lassen. Ich las weitere Meinungen von selbsternannten Experten und irgendwelchen Muttis, die in beliebigen Foren ihre Meinung kundgetan hatten. Obwohl mein Kind recht munter neben mir saß, war ich schnell überzeugt davon, dass sie eine Gehirnerschütterung hat, verknüpft mit inneren Blutungen und der Gefahr, jede Minute an einem Schlaganfall zu sterben.

Wann habe ich eigentlich angefangen, im Internet nach Meinungen zu Krankheiten & Co zu suchen? Als ich noch keine Kinder hatte, ging ich brav zum Arzt oder wartete einfach auf Besserung der Symptome, ohne gleich in Panik zu verfallen. Heute jedoch ist es geradezu ein Zwang, sofort Dr. Google zu befragen und sich auf das vermeintliche Schwarmwissen im Netz zu verlassen. Dabei hatte mein Mann mir schon während der Schwangerschaft verboten, jedes Wehwehchen nachzuschlagen, weil im Netz stets das Schlimmste prophezeit wird.

Die Studie von Pascoe

Genau dieses Phänomen der Hilfesuche im Netz wurde im Auftrag von Pascoe Naturmedizin untersucht. In der Studie wird die Suche der Patienten als Pilgerreise mit verschiedenen Stationen beschrieben.

Virtuelle Pilgerreise by Pascoe Naturmedizin

Warum wenden wir uns eigentlich überhaupt an fremde Menschen im Netz? Ich nehme an, dies liegt zum großen Teil an unserer Unsicherheit, wenn es uns oder unserer Familie nicht gut geht. Schließlich sind wir keine ausgebildeten Ärzte und vermuten hinter jedem Ausschlag, Knubbel, Symptom und Entzündung nur das Schlimmste. Und das natürlich besonders, wenn wir nicht selbst, sondern das Kind betroffen ist. Kinder können ihre Schmerzen nicht verorten und äußern. Wir Eltern müssen beobachten und immer wieder aufs Neue beurteilen, ob es dem Kind gut geht oder nicht. Das ist nicht immer einfach.

So geht aus der Pascoe Studie denn auch eindeutig hervor, dass die Patienten nicht nur reine Infos suchen. Sie suchen im Netz vor allem auch Verständnis und Zuspruch. Das Internet ist eine Plattform, über die man sehr schnell sehr viele Leute erreicht. In Foren findet immer jemand die Zeit, auf die Sorgen und Nöte des Fragenden einzugehen. Man fühlt sich verstanden. Die Zeit spielt hier eine wichtige Rolle, da diese in Arztpraxis und Krankenhaus in der Regel knapp bemessen ist. Die Zeit ist ein kostbares Gut, von dem die Ärzte einfach nie genug haben.

Pascoe Naturmedizin entwickelte für dieses Phänomen ein Schaubild, das die Pilgerreise der Ratsuchenden im Netz widerspiegelt. Sehr gelungen finde ich den Ausgangspunkt “sich ausgeliefert fühlen”. Man braucht Rat, weiß aber nicht so recht, an wen man sich wenden soll. Vielleicht schämt man sich seiner Gedanken auch oder hat Angst, dass Freunde oder Bekannte keine Zeit haben, sich die Sorgen anzuhören. Da ist sie wieder, die fehlende Zeit…

Ich klick mich gesund: Die sechs Erfolgsaspekte für die Reise der Patienten im Netz

Pascoe Naturmedizin - Studie

Werde ich nun weiter im Netz nach Lösungen suchen, wenn die Kinder krank sind? Bestimmt. Aber ich werde das Gelesene sorgfältig prüfen und mich davor hüten, eine Eigendiagnose vorzunehmen. Eine erste Einschätzung ist für mich in Ordnung, aber bei ernsteren Krankheiten oder möglichen Gefährdungen verlassen wir uns auf unseren Arzt. Da gehe ich lieber auf Nummer Sicher, auch wenn das Warten im Wartezimmer nicht annähernd so bequem ist wie das kurze Durchklicken im Netz.

Wenn ihr mehr über die Pascoe-Studie erfahren wollt, klickt auf das Banner unten. Dort könnt ihr die Studie auch in Form einer PDF herunterladen.

Pascoe Banner

Bilder: Entnommen aus der Pascoe Studie 2017

Artikel enthält Werbung zu einer interessanten Studie über unsere Internetnutzung bei Krankheiten

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