Mein Motzmontag am Samstag…

Auch dieser Artikel muss 2016 noch raus, damit ich die negativen Gedanken schön sauber gestapelt und abgeheftet im alten Jahr lasse und ohne Ballast in das neue Jahr starte. So jedenfalls ist der Plan.

Auch in diesem Jahr musste ich feststellen, dass ich mit dem Begriff “Freundschaft” mal wieder zu leichtgläubig umgegangen bin. Anscheinend bin ich zu blöd, um zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden. Aber hey, irgendwann werde ich auch das lernen. Vielleicht im Rentenalter oder so, wenn ich meine Memoiren schreibe und feststelle, wie oft ich in Sachen Freunden doch auf die Fresse gefallen bin.

Ob langjährige gute Freunde oder auch Freunde aus der Studienzeit. Irgendwann kommt immer eine minimale Kleinigkeit, manchmal auch Eifersucht oder Neid, ins Spiel, wodurch die Freundschaft in die Binsen geht. Natürlich ist man auch bei langjährigen Freundschaften nicht davor gefeit, dass man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Das sind dann die Freunde, die ich gerne und mit guten Erinnerungen ziehen lasse. Und unter den Tisch fallen lasse, dass sie mit meinem damaligen Freund geschlafen hat. Schließlich war das ein Zeichen ihres guten Geschmacks.

Eine Freundin wohnte während des Studiums sogar in derselben WG, und wir waren wie Schwestern. Dann distanzierte sie sich von mir – weil sie neidisch auf eine Praktikumsstelle war, die ich bekommen hatte (und nein, sie hatte sich nicht beworben). Als ich ihr freudestrahlend davon erzählte, war das quasi unser letztes Gespräch. Oder ich vergesse eine (EINE) Verabredung, was bei der anderen so negativ ankommt, dass sie kein Wort mehr mit mir spricht. Ich ärgere mich, wenn ich als Lückenbüßerin hergenommen werde – und dann wieder ausgeladen werde, weil die ursprüngliche Verabredung dann doch Zeit hatte. Dann bin ich auf einmal die Böse, die “Kraft kostet”, weil ich gewagt habe, das scheiße zu finden.

Oder die andere “Freundin”, mit der ich fast jeden Tag Kontakt hatte. Die dann 15 km weit (oje!) wegzieht und sich nicht mehr meldet, auf Anrufe nicht mehr reagiert und einen aus den Leben streicht wie ein benutztes Taschentuch (ha ha, meine Tochter putzt sich gerade die Nase, daher dieser ansprechende Vergleich). Oder ich schreibe einer Freundin eine belanglose “Lange nix gehört, wie geht’s”-SMS. Und sie geht an die  Decke und bricht den Kontakt ab, weil ich zu viel fordere. What?

Seid ihr alle bescheuert oder bin ich es?

Wahrscheinlich letzteres. Denn die Liste lässt ist noch lange nicht vollständig. Eine andere hat mich einige Wochen lang regelrecht belagert. Per WhatsApp, Anrufe, Treffen hier, Treffen da. Und dann von einem Tag auf den anderen Funkstille. Wohl, weil eine andere interessanter geworden war und ihr geschäftlich von größerem Nutzen war.

Dann gibt es natürlich auch noch die Freunde, die man immer mal wieder trifft. Wenn man sie nach einem Treffen fragt, haben sie irgendwann mal Zeit. Alles ist lustig, alles ist okay – aber selbst melden sie sich nie. Oder wie bescheuert man sich vorkommt, wenn man eine Feier plant und dann mitbekommt, dass genau die Leute, die auf der Einladungsliste stehen, bereits dasselbe planen. Nur dass man eben nicht eingeladen ist. Ich hoffe nur, dass meine Kinder diesen Charakterzug nicht von mir geerbt haben. Ich hoffe, sie haben ein besseres Händchen bei der Auswahl ihrer Freunde.

Mein Fazit?

Familie rocks.

Und wenn ihr Freunde habt, die euch gut behandeln, die ihr jahrelang kennt oder auch erst ganz kurz: Schätzt sie! Nicht jeder hat das Glück, in seinem Leben echten Freunden zu begegnen, die einen nicht nur benutzen, wenn es ihnen gerade passt.

So, damit sind die negativen Vibes dann auch Geschichte – ich wünsche euch eine gute Fahrt ins neue Jahr!

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