Mamas im Shoppingwahn und schweigende Papas
Juhu, ich darf wieder meinem Shoppingwahn frönen: Denn ich stelle mal wieder fest, wie schnell meine Kinder wachsen. Eigentlich stelle ich das ständig fest. Wenn das Kind auf einmal an einen Lichtschalter herankommt, der noch vor wenigen Tagen unerreichbar war. Wenn das Kind auf einmal strahlend eine Tür öffnet, die ihm zuvor verschlossen blieb. Oder wenn das Kind im Kindergarten strahlend zu seinen Freunden läuft und Mama sofort abgeschrieben ist, anstatt wie sonst herzzerreißend verabschiedet zu werden.
Aber nie merke ich es so sehr wie bei dem Versuch, das Kind zu Beginn der kalten Jahreszeit in die Kleidung vom Vorjahr stecken zu wollen. Der Versuch k-a-n-n ja nur in die Hose gehen. Das Kind aber nicht. 😉 Hochwasser in den Hosen, die Regenkleidung geht nicht mehr über den Popo, und die Pullis sind auf einmal bauchfrei. Mamas, das bedeutet für uns natürlich:
Es darf geshoppt werden!
Wir müssen ja. Das ist doch keine Shoppingwahn, oder? Schließlich muss unser Kind von Kopf bis Fuß neu eingekleidet werden. Schuhe nicht zu vergessen!
Glückselig laufen wir durch die Läden, heimsen hier und dort einen echten Kleiderschatz ein. Wir stürzen uns in den tiefsten Flohmarkt-Dschungel und ziehen mit unserer Beute von dannen. Mit etwas Glück bleibt Papa zu Hause. Der würde mit seinen Grimassen und genervtem Augenrollen sowieso nur stören. Oder, noch schlimmer: Er möchte selbst etwas aussuchen! Schreck lass nach…
Der Shoppingwahn hinterlässt Spuren im Kinderzimmer
Die Kleidung stapelt sich denn auch wieder schön in den Schränken. Das Kind weiß vor lauter neuen Sachen gar nicht mehr, was ihm gehört, und läuft gerne mal in den Sachen der kleinen Schwester aus dem Haus. Wenn Papa sich um das Outfit kümmert, klar. Eigentlich haben wir längst genug gekauft, aber einmal im Kaufrausch ist es schwer, wieder aufzuhören. Was, im Kindergarten haben auf einmal “alle” Kinder blinkende Gummistiefel? Oh nein! Da habe ich wohl eine Werbung verpasst… Also schnell durch 3 Geschäfte gelaufen, bis ich die Stiefel noch in der richtigen Größe gefunden habe.
Und so geht es endlos weiter. Natürlich bleibt es nicht bei den unbedingt nötigen Kleidungsstücken, die in rauen Mengen im Einkaufswagen landen. Nein, Shoppingwahn heißt, dass sich im Rausch auch noch andere Einkäufe einschleichen: Spielzeug, Schminke (argh), Schmuck und andere Must Haves. Diese Stücke bleiben bei uns meist erst einmal im Auto liegen. Schließlich muss Mama erst auf einen günstigen Moment warten, in dem die Sachen an Papa vorbeigeschleust werden können, um dann nach und nach im Kinderzimmer aufzutauchen, als wären sie schon immer dort. Oder “von Oma geschenkt”.
Hach ja, schöne Shoppingzeit… Wer kennt’s?
(Das war’s erst mal für heute. Ich muss nochmal los, lange Leggings für die Kinder kaufen. Zum Turnen. Die brauchen sie. Wirklich.)