Kinderlose und Eltern – zwei Welten treffen aufeinander.

Es ist klar, dass auch wir Eltern Dinge sagen, die Kinderlose nicht gerne hören. Denn das Elternsein bringt viele Veränderungen mit sich. Welche das sind, das könnt ihr hier nachlesen. Sie können kaum nachvollziehen, wenn wir uns darüber beschweren, wie kompliziert das Leben als Familie sein kann. Oder wenn wir andererseits schwärmen, dass unser Leben erst richtig angefangen hat, als wir Kinder bekommen haben (ich wette, dabei fühlen sie sich super).

Aber auch umgekehrt gibt es einige Dinge, die Kinderlose besser für sich behalten. Denn einige Dinge will man als Elternteil einfach nicht hören… zum Beispiel…

Kinderlose und Eltern zwei Welten treffen aufeinander

1. Ne, echt. Ich will keine Kinder. Niemals. Ich möchte mich lieber selbst verwirklichen. Aha, danke. Du findest unser Leben also so ätzend/langweilig/monoton/verschwendet/unbedeutend, dass du dich lieber umbringen würdest, als Kinder in die Welt zu setzen? Geh weg.

2. Waaaas? Du kennst die Band/den Kinofilm/die neue Fernsehserie nicht? Nein, denn während du abends um die Häuser ziehst, ins Kino gehst, oder einfach mal entspannt die Füße hochlegst und Fernsehen schaust, hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht, seit ich Mutter bin. Alles hat sich verändert! Ich baue Legotürme, spiele im Sandkasten, lese Hansi Hase vor oder singe zu den neuesten Hits von Rolf Zuckowski. … Und WIE, die kennst du nicht? Abends bin ich müde. Ich schlafe. Was gar nicht so einfach ist, denn ich muss das Chaos in der Küche ignorieren, den Wäscheberg umgehen und über die seltsamsten Spielzeuge steigen, um ins Bett zu gelangen. Das ist Abenteuer genug.

3. Du meldest dich gar nicht mehr. Stimmt. Meine Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, meine Kinder am Leben zu erhalten. Wende ich ihnen mal kurz den Rücken zu, riskiere ich mindestens ausgerissene Haarbüschel. Sie schneiden sich gegenseitig die Finger ab oder untersuchen, ob der Backofen wirklich so heiß ist, wie Mama sagt. Sind die Kinder dann endlich im Bett (allein das Bettgeh-Ritual hat gerne mal Spielfilmlänge), falle ich Minuten später auf dem Sofa in Tiefschlaf. Oder das Handy liegt in der Küche. Also ja, es liegt an mir. Es ist nicht deine Schuld. Ich würde mich gerne melden, habe ein schlechtes Gewissen, schaffe es aber nicht. Würdest du dich über eine WhatsApp-Nachricht freuen, wenn ich nachts um 1 aufwache und ins Bett wanke?

4. Ich lade dich zu meinem Geburtstag ein! Nur für Erwachsene. Dir und deinen erwachsenen Freunden viel Spaß. Denn wir werden nicht kommen. Nicht alle Eltern haben eine Heerschar von Großeltern, Geschwistern und anderen Leuten, die sich darum prügeln, auf die Kinder aufzupassen. Meine Kinder sind ein Teil von mir. Ich bitte dich auch nicht, zu meiner nächsten Geburtstagsfeier nur mit einer Hand zu kommen. Ganz oder gar nicht, das ist die Devise.

5. Wir kaufen uns einen Hund, um uns auf ein Baby vorzubereiten. Ähm, wie bitte? Wie kommst du darauf, ein Hundebaby mit einem Menschenbaby zu vergleichen? Hundebabys können laufen, selbst fressen, eigenständig trinken und tragen weder Windeln noch Kleidung, die in den ersten Wochen gefühlte 100 Mal am Tag gewechselt werden muss. Hundebabys müssen nicht stundenlang brüllend durch die Wohnung getragen werden. Du willst schauen, ob du bereit für ein Kind bist? Dann komm zu uns. Schnapp dir das Baby und versuche, einen Tag lang durchzuhalten.

6. Hast du es gut, dass du den ganzen Tag zu Hause bei den Kindern sein kannst. Stimmt, so ein Mama-Alltag ist furchtbar entspannend. Eigentlich liege ich den ganzen Tag auf dem Sofa und lasse die Kinder Drinks und Essen rankarren. Zum Thema Mama-Alltag hatte ich  schon mal etwas geschrieben. Oder hört euch einen kompletten Tag ein und dieselbe Kinder-CD an und baue denselben Legoturm im Minutentakt neu. 12 Stunden lang. Dann kannst du mitreden.

7. Sei nicht so langweilig! Gönn dir mal einen kinderfreien Abend! Auf einen kinderfreien Abend folgt zwangsläufig ein nicht kinderfreier Morgen. Kinder haben ein Gespür dafür, wenn die Eltern schlecht, spät oder alkoholisiert schlafen. Und wenn ausgeschlafene, fitte, fordernde, quengelige Kinder auf unausgeschlafene, verkaterte und ebenfalls quengelige Eltern treffen, ist das in etwa so, als ob bei dir an einem Samstagmorgen eine Gruppe Hare Krishnas vor der Tür steht. Oder wir, die dir die Kinder in den Flur schieben und ganz schnell abhauen.

8. Sei pünktlich! Hört sich vielleicht harmlos an, aber in unseren Ohren kommt an: “Mein Gott, kannst du nicht einmal eine Verabredung einhalten? Es kann ja wohl nicht so schwer sein, zwei Kinderpopos ins Auto zu setzen und zu uns zu fahren!” Oh doch, das ist es. Denn zu den beiden Kinderpopos gehört eine bestimmte Lieblingskleidung, ohne die es in diesem Moment nicht geht und die IMMER in der Wäsche ist. Genauso ist es mit Jacken, Schuhen und dem Kuscheltuch. Dazu kommen Trinken, Essen, Windeln, Feuchttücher, Hausschuhe (“Neeeieiiiin Mama, die ‘Turnläppchen’!!”), Spielsachen, Bücher, Haarbürste, Malblock, Stifte, Puzzle… und das, was wir vergessen haben, wenn wir dann endlich im Auto sitzen. Und auf Toilette gehen wir dann auch alle nochmal. Baby braucht frische Windeln… und dann kommen wir auch schon, sofern noch genügend Essen da ist.

9. Ich habe dich nicht gefragt, weil du sowieso immer absagst. Bitte bitte lade mich weiter ein. Ich möchte wenigstens die Illusion eines gesellschaftlichen Lebens haben. Glaub mir, irgendwann klappt es. Vielleicht schon morgen. Oder nächstes Jahr.

10. Du siehst müde aus. Bist du krank? Ja, ich habe das Mama-schläft-niemals-durch-Gen gepaart mit einem Windelwechsel-und-Tröst-Virus. Und wenn die Kinder doch mal schlafen, werde ich trotzdem wach und sehe nach, ob alles in Ordnung ist, oder sie sich die Decke über den Kopf gezogen haben oder ihr Fuß blau verfärbt aus dem Gitterbett heraushängt. Zusammengefasst: Ich bin nicht krank, ich bin Mama und schlafe nicht, ganz egal, was die Kinder nachts machen.

11. Aber du wolltest doch Kinder! Manchmal passiert es eben doch und wir klagen Freundinnen ohne Kinder unser Leid. Und da ist er, dieser Hass-Satz. Ja, es stimmt. Wir wollten Kinder. Hübsche kleine rosa fluffige Schmusepüppchen. Die dunkle Seite aus schlechter Laune, Blähungen, Geschrei, Gejammer, Gemecker und Zickerei traf uns bei unseren Kindern völlig überraschend. Ja, wir lieben sie trotzdem. Aber wir möchten uns verdammt nochmal auch beschweren dürfen, wenn sie mal wieder einen oberzickigen Tag haben und die Kreischelse raushängen lassen.

12. Ich war neulich bei Freunden… Mensch, hatten die süße Kinder! Auch wenn wir diese Freunde nicht kennen: Wir hassen sie. Du sagst zu mir, andere Freunde hätten tolle Kinder? Du findest sie also süßer als meine? Diesen Satz werde ich auch in 20 Jahren noch nicht vergessen haben. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir uns dann noch kennen.

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Aber ich bin nicht die einzige, die sich über Kinderlose und Eltern Gedanken macht. Hierzu gibt es bereits einige Artikel, die ich für euch zusammengestellt habe. Viel Spaß mit den verschiedenen Blickwinkeln rund um dieses einigermaßen brisante Thema! Womit könnt ihr euch am ehesten identifizieren?

10 Bloggerinnen, 10 Meinungen: Leben Kinderlose und Eltern in 2 Welten?

Kinderlose und Eltern – prallen hier zwei Welten aufeinander? Als ich vor einiger Zeit den Artikel “12 Dinge, die Kinderlose niemals zu Eltern sagen sollten” geschrieben habe, habe ich verunsicherte, aber auch verärgerte Reaktionen erhalten. Dabei war der Artikel eigentlich durchaus ironisch gemeint und sollte nicht bierernst genommen werden. Aber die …

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