In dem Moment, als meine ältere Tochter geboren wurde, wurde ich nicht nur Mama. Nein, ich wurde MESSIE-Mama.

Neumamas sind Ich-kaufe-alles-Mamas

Es fing ganz schleichend und unbemerkt an. Als Neumama möchte man am liebsten alles kaufen, was man sieht. Die Freundin hat ein tolles Spielzeug? Her damit. Einen tollen Body? Kaufe ich auch. Ein Bio-Beißring? Den nehme ich natürlich auch mit. Ich-kaufe-alles-Mama ist geboren. Dazu kommen Bücher, niedliche Anziehsachen, Spielsachen, Bücher… Schließlich musste ich meine kleine Tochter erst mal kennen lernen, und mit der Zeit versuchen einzuschätzen, womit ich ihr eine Freude machen kann und womit sie sich gerne beschäftigt. Und dieses Mal machte ich es richtig: Die Giraffen-Kugelbahn ist in fast jedem Haushalt zu finden und ist toll zum Spielen und für erste Stehversuche geeignet.

Vorläufiger Höhepunkt war dann, als ich am liebsten einen zweiten Spielbogen gekauft hätte. Nicht etwa, weil meine Tochter unzufrieden war, sondern weil alle Freunde einen anderen hatten. Egal ob Junge oder Mädchen – alle hatten diesen einen bestimmten Zoo-Spielbogen von Fisher Price… Ich widerstand der Versuchung, sage euch aber lieber nicht, wie viele Spielsachen und Bücher nie bespielt wurden…

Spielbogen Rain Forest

Auch heute ist es noch so. Natürlich auch bedingt durch meine Blogs bekommen die Kinder fernab von Weihnachten und Geburtstagen immer wieder viele Geschenke, Spielsachen und Kleidung. Die Probleme liegen natürlich auf der Hand: Zum einen können die Kinder die Werte gar nicht schätzen, die sie bekommen. Besondere Tage verlieren den Reiz, weil die Kinder an Geschenke außer der Reihe gewöhnt sind und beim Shoppen in der Stadt auch gerne ihre Wünsche erfüllt bekommen.

Babysachen für das 2. Kind nutzen – klappt nicht immer

Spielsachen im UeberflussZum anderen bin da ich, die sich von nichts trennen kann. Meine ältere Tochter wird bald 5 Jahre alt, und ich habe es bislang noch nicht fertig gebracht, Babysachen wegzugeben. Beim ersten Kind hat man ja noch eine Ausrede. Man verstaut alle Babysachen fein säuberlich in Kartons und stapelt sie im Keller. Man möchte ja noch “ein zweites Kind”, für das man die Sachen aufheben möchte. Bei uns war das tatsächlich ganz hilfreich – meine beiden Töchter sind nur 1,5 Jahre auseinander. Theoretisch hätten wir die Sachen also wirklich wieder verwenden können. Theoretisch.

Praktisch sah es nämlich so aus, dass ich die meisten Sachen doch wieder neu gekauft habe.

Überraschung – obwohl beide Mädchen blond und blauäugig sind, habe ich völlig irritiert festgestellt, dass die Kleidung, die noch wenige Monate vorher an Hanna total niedlich aussah, mir an Marie auf einmal nicht mehr gefiel. Auch hatten wir die Sommer-Winter-Problematik. Sommersachen passten im Winter, und umgekehrt. Ein Mädchen mochte Wimmelbücher und Conni, die andere fährt auf Leo Lausemaus ab. Eine hat eine Schmusepuppe, die andere Tücher zum Kuscheln. Zwei kleine Wesen, die völlig unterschiedlich sind und entsprechend neu ausgestattet werden wollen. Ich kann allerdings voller Stolz sagen, dass auch Töchterchen 2 keinen neuen Spielbogen bekommen hat. Sie robbte eh lieber ihrer Schwester hinterher, als mit den über ihr baumelnden Spielsachen zu spielen.

Bin ich eine Messie-Mama?

Summa summarum haben wir nun also die kompletten Babysachen einer inzwischen fast 5-Jährigen bei uns im Keller, sowie noch einmal die Kleidung und die aussortierten Spielsachen einer 3-Jährigen. Verkauft haben wir noch nichts, obwohl wir kein drittes Kind planen. Aber die Messie-Mama in mir sträubt sich. Jeder Body, jedes Spielzeug ist mit einer Erinnerung verbunden, die ich nicht missen möchte.

Ich versuche, dagegen anzukämpfen, aber bislang noch erfolglos. Vielleicht starte ich einen neuen Versuch, wenn es wieder wärmer wird und verkaufe ein paar Sommersachen. Aber so wie ich mich kenne, werden die meisten Kleidchen wieder in die Erinnerungsbox wandern…

Was ziehe ich also aus diesen Gedanken? Zum einen werde ich einen Bericht schreiben über die Dinge, die sich bei uns auch nach Jahren noch als hilfreich erweisen und die ich jederzeit wieder kaufen würde.

Ich steuere gegen und bin nun auf Shopping-Diät

Zum anderen habe ich eine Shoppingdiät gestartet. Und zwar schon vor Weihnachten. Der Bericht schlummerte schon eine Weile in meinen Entwürfen und wäre ungesehen im Papierkorb gelandet, wenn es nicht geklappt hätte. Aber es funktioniert super! Ich kaufe tatsächlich nicht mehr wahllos alles ein, was den Kindern gefallen könnte. Natürlich bekommen sie nach wie vor notwendige Sachen wie neue Schuhe, Jacken und auch mal Spielzeug, okay. Aber eben nicht mehr alles.

Das hat auch den Vorteil, dass ich für den baldigen Geburtstag von Hanna gute Ideen habe – eben, weil sie nicht mehr zwischendurch alles zugesteckt bekommen. Und ich habe dadurch einen nicht unerheblichen Spareffekt. Und dieses “weniger Geld ausgeben” bringt mir persönlich viel mehr als diese 52Wochen-Challenge, über die auf vielen Blogs im Zuge der Neujahrsvorsätze berichtet wird. Oder werft ihr auch jeden Tag Centstücke in ein Marmeladenglas? Tag 1 = 1 Cent, Tag 2 = 2 Cent usw. …

Wenn mich die Shopping-Lust mal wieder überkommt, werde ich mich an ein paar Listen mit Shoppingtipps für Babys und Kinder für euch austoben. In diesem Sinne: Frohes Sparen… oder frohes Geld ausgeben…