Die Anmeldung an der Grundschule – Schritt 1 – Einschulung minus 18 Monate
Wah, es war ein Tag wie jeder andere, als ich mir nach einem fast entspannten Morgen die Kinder geschnappt und sie in den Kindergarten gebracht habe. Aber im Kindergarten, da war sie dann: die Anmeldung zur Schule. Ohne jede Vorankündigung wollen sie mir mein kleines Mädchen entreißen und aus dem schönen kuscheligen Kindergarten in die harte Welt der Schule entführen.
Kaum im Kindergarten, schon klopft die Schule an
Ich muss gestehen, mir liefen echt die Tränen, als mir die völlige Tragweite klar wurde: Mein Kind wird groß. Manche würden sogar sagen, sie ist es schon. Mein Baby. Vorgestern noch in meinem Bauch, gestern noch durch unser Wohnzimmer gekrabbelt, das erste Mal “Mama” gesagt… und jetzt soll sie schon in die Schule gehen? *heul* Jaha, wie glücklich war ich, dass mich 2 bekannte Mütter in dieser Situation noch überrascht haben und nicht verstehen konnten, warum mir die Tränen herunter kullerten.
Immer noch nach Fassung ringend, kam ich schließlich zu Hause an. Nachdem Papa Z aus mir rausgekriegt hat, was los ist, hat er ebenfalls nur leicht überheblich gegrinst und meine Bedenken abgetan. Das ist wohl eine Mamasache… Da helfen auch die logischen Argumente nicht, dass es ja erst mal nur um die Anmeldung geht. Immerhin ist ihr Schulstart erst nächstes Jahr, also 2017. Immerhin ist unsere ältere Tochter kein Kann-Kind, so dass wir nicht entscheiden müssen, ob und wann sie in die Schule kommt. Dieses Vergnügen haben wir dann bei der kleinen Schwester.
Von Kann-Kindern und der Schulwahl
Stattdessen bleibt uns die Schulwahl. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Aber wir wohnen offenbar in einem Übergangsgebiet, in dem es uns überlassen ist, in welche Schule wir sie schicken. Ob wir unsere beiden Töchter dann später in unterschiedlichen Schulen unterbringen, damit sie ihren eigenen Freundeskreis aufbauen können? … Lesen hier Zwillingsmamas mit? … Das ist so wahnsinnig schwierig.
Schon aktuell im Kindergarten bin ich mit unserer Lösung nicht zufrieden. So sind die beiden zwar in unterschiedlichen Gruppen, aber da es nur wenige Mädchen gibt, ist der Freundeskreis trotzdem völlig identisch – und da die Große schon länger dort ist, hat unsere Kleine es sehr schwer, nicht nur als “Schwester von…” angesehen zu werden. Irgendwie sind es doch nur die Freunde der großen Schwester, die auch regelmäßig ihre Freundinnen besucht, während Töchterchen Z nicht eingeladen wird. Armes Mäuschen. Wie ist das bei euch?
Mama muss loslassen
Aber ich war ja beim Thema Schule. Brr, schon wenn ich darüber schreibe, wird mir schlecht. Mit der Schule beginnt der Ernst des Lebens. Die Zustände an manchen Schulen… Wird sie sich durchbeißen… So richtig geheuer ist mir das nicht. Ich würde mir wünschen, diese Entscheidungen noch nicht für mein 4-jähriges Kind treffen zu müssen. Aber es hilft nichts: Schon in einem Monat müssen wir in der Schule die Anmeldung hinter uns bringen.
Ihre – also meine – ältere Tochter ist 5,5 Jahre und kommt nächstes Jahr in die Schule. Klar, dass ich dann auch an meine kleine Tochter denke und wie es bei ihr sein wird. Die Entscheidung und Tests für die Einschulung 2018 wären übrigens Anfang nächsten Jahres.
Schon Quatsch, dass sie die Frage der Schulwahl schon so weit im voraus stellt. Es ist ja bei einem Kind das gerade mal vier Jahre alt ist wirklich schwer einzuschätzen, wie es sich bis dahin noch entwickeln wird und ob es überhaupt eingeschult werden sollte…
Geh in die Schulen und schau Dir die Toiletten an. Das ist ein echter Indikator dafür, welche Wertschätzung man den Kindern dort entgegenbringt. Schau auch unbedingt nicht nur in die Mädchentoiletten. Gibt es ausreichend Toilettenpapier, Handtücher? Ist es sauber? Stinkt es?
Geh während der Unterrichtszeit durch die Gänge. Wie laut ist es? Hoher Lautstärkepegel während der Unterrichtszeit kann darauf hindeuten, dass die Lehrerinnen (gibt kaum Männer an Grundschulen) sich nicht durchsetzen können und das macht den Unterricht für alle Beteiligten stressig.
Lass dir Stundenpläne zeigen. Kommen sie Deinen Prioritäten entgegen in Bezug auf Zeitplanung? Manch einem ist es wichtig, dass der Unterricht auch mal später anfängt, andere wollen gerne, dass er immer früh beginnt.
Lass dir das Nachmittagsbetreuungskonzept erklären und schau Dir die AG-Pläne an. Die tollste Nachmittagsbetreuung nützt nichts, wenn die AGs völlig uninteressant sind und nichts für die Interessen Deines Kindes dabei ist.
Vielleicht ist das Thema Religionsunterricht wichtig für Dich oder Du würdest es lieber haben, dass es in der Schule keinen gibt (Du kannst übrigens in der Grundschule Dein Kind vom Religionsunterricht befreien lassen).
Geh in die Schule und entscheide Dich für den Ort, an dem Du Dich am wohlsten fühlst, denn wen Du Pech hast, wirst Du Dich sehr häufig dort aufhalten müssen oder wollen (wenn Du Dich in der Schule z.B. als Lesepatin oder in der Bücherei oder so engagieren möchtest).
Und schick Deine Kids, wenn es irgendwie geht, in eine Schule – schon bei einem Kind kann es mitunter schwierig sein alle Schultermine zu bedienen.