Kinderlose und Eltern – prallen hier zwei Welten aufeinander?

Als ich vor einiger Zeit den Artikel “12 Dinge, die Kinderlose niemals zu Eltern sagen sollten” geschrieben habe, habe ich verunsicherte, aber auch verärgerte Reaktionen erhalten. Dabei war der Artikel eigentlich durchaus ironisch gemeint und sollte nicht bierernst genommen werden. Aber die Verunsicherung zu diesem Thema scheint groß zu sein. Wie gehen wir richtig miteinander um? Wo gibt es Berührungspunkte? Gelingt es, die Freundschaft aufrecht zu erhalten, wenn sich die Lebensentwürfe so sehr unterscheiden?

Ich habe mich einmal umgesehen und weitere Artikel zu diesem Thema recherchiert. Welche Erfahrungen haben andere Mamabloggerinnen zu diesem Thema gemacht?

10 Bloggerinnen, 10 Meinungen über Eltern und Kinderlose

Freundschaft Pixabay

Nathalie etwa spricht von Parallelwelten, bei denen es viel zu wenig Berührungspunkte gibt. Und wie auch, wenn Klischee-Mamas sich nur zwischen Krabbelgruppen, Spielplatz und der Couch bewegen, während die kinderlose Frau scheinbar von einem Meeting ins nächste hetzt, nachmittags kurz im Starbucks einkehrt und abends in den Bars der Stadt abhängt?

Sarah berichtet bei Eltern.de, wie sich die Freundschaft zu ihrer besten Freundin verändert hat, als ihr Sohn auf die Welt kam. Da sie nicht mehr so spontan und unabhängig war, kam es zu Streitereien: Die kinderlose Freundin verstand nicht, dass man nicht “mal eben so” ohne Kind weggehen kann, dass nächtliche Anrufe nicht mehr so willkommen sind wie früher. Sie schreibt einen sehr intimen Brief an die Freundin, den sie aber leider nicht abgesendet hat.

In “Die Welt” berichtet hingegen der kinderlose Part über vermeintliche Super-Mamas. Über langweilige Kinderthemen auf dem Spielplatz und anstrengende Lobeshymnen auf die neuesten Wunderwerke der Kinder. Motherhood und Otherhood, wird hier das Phänomen betitelt, das Eltern und Kinderlose trennt.

Christine scheint einen guten Mix gefunden zu haben, was ihren Freundeskreis angeht: Mal trifft sie sich mit Eltern, deren Kinder im gleichen Alter sind und sie sich über alle Sorgen und Nöte des Nachwuchses austauschen kann. Und wenn sie so gar keine Lust auf Kinder-Talk hat, genießt sie es, mit den Nicht-Eltern über Job, Hobbys und Alltag zu sprechen, ohne dass die Kinder im Mittelpunkt des Gesprächs stehen. Hört sich gut an!

Halima vom Mamamia-Blog hingegen ist ein Licht aufgegangen: Beide Seiten haben ganz eigene Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich kämpfen müssen. Anstatt sich immer in der eigenen Welt zu verkriechen und Müdigkeit vorzuschieben, verabredet euch zum Mädelsabend, habt Spaß – und ihr werdet sehen, dass die Mauern gar nicht so hoch sind, wie zunächst gedacht!

In der Huffington Post beschreibt eine Mutter ihr Unbehagen, als sie eine neue Freundin kennen lernt, die keine Kinder hat. Darf sie fragen, warum dies so ist? Im Artikel kommen anonym mehrere Frauen ohne Kinder zu Wort, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine Kinder haben: gewollt, ungewollt, nicht geklappt.

Saskia (38) hingegen ist kinderlos glücklich und möchte verdammt nochmal nicht mehr die Frage gestellt bekommen, wieso weshalb warum und ob sie nicht doch noch Mama werden möchte. Hier der ganze Bericht.

Susanne berichtet aus einer ganz interessante Perspektive, nämlich aus der Sicht der Stiefmutter. Ist sie nun Mutter oder nicht? Darf sie sich nur kümmern, während gleichzeitig dennoch ihre Kompetenz in Frage gestellt wird, da sie ja keine leibliche Mutter ist? Und dann war da noch dieses witzige Schlüsselerlebnis…

Bei Stadtlandmama könnt ihr ein Interview zu diesem Thema lesen mit Sarah Diehl, Autorin des Buches “Die Uhr, die nicht tickt”.

Hinter all diesen Links, Berichten und Erfahrungen verbergen sich tolle Blogs und tolle Bloggerinnen. Absolut lebenswert! Ich hoffe, mit dieser ausführlichen Übersicht aus älteren und aktuellen Berichten ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben und zur Aufklärung beigetragen zu haben. Im Prinzip wollen wir doch alle nur eins: Gute Freundschaften bewahren, auch wenn die Zeit oft knapp ist oder sich die Interessen ändern. Familie bleibt Familie, Freundschaft bleibt Freundschaft!