Fliegen & Urlaub mit Baby, 16 Monate
Wir haben lange überlegt, ob und wohin wir in den Urlaub fahren. Als Erstes haben wir uns verschiedene Babyhotels angeschaut, die es vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt. Aber die Preise sind echt enorm hoch und wir hatten keine Lust, für eine Woche um die 1000 Euro pro Person zu bezahlen und dann irgendwo im Allgäu zu sitzen.
Musste es überhaupt unbedingt ein spezielles Hotel sein, das die Preise verdoppelt, nur weil im Speisesaal eine Mikrowelle steht und im Hotelzimmer ein Windeleimer und Wickeltisch vorhanden ist?
Und natürlich ist es toll, wenn Babybetreuung angeboten wird, aber dank Mittagsschlaf wird man ja wohl auch so etwas Zeit für sich haben.
Außerdem wollte Mama an den Strand – also buchten wir nach langem Stöbern und für den Bruchteil des Preises ein Hotel auf Mallorca, mit Appartement/Kochnische, HP, Kinder- und Babypool, Mikrowelle im Speisesaal, Hochstühle gibt es sowieso, und Büfett mit Kinderbereich. Fertig.
Der Flug: Abflug um 5:05 Uhr mit knapp 2 Stunden Flug. Baby war trotz nachtschlafender Zeit hellwach und tapste munter durch den Flughafen. Komisch: Bei Air Berlin können Familien mit Kindern kostenlos Sitzplätze reservieren. Da hieß es, die erste Reihe sei auf dem Hinflug ausgebucht. Dann Vorabend-Check-In, um Zeit zu sparen. Siehe da: Auf einmal war doch die erste Reihe möglich. Aber: Wegen des Kinderwagens müssen wir trotzdem 1 Stunde früher da sein und am Schalter den Gepäckzettel abholen. Toll, damit hätten wir uns den Vorabend-Check-In sparen können, der übrigens ganze 5 Euro pro Person kostet.
Im Flugzeug: Die Flugbegleiter sind sehr aufmerksam und bieten ständig ihre Hilfe an. Ob etwas aufgewärmt werden muss, wir kriegen ein Begrüßungspäckchen mit Rassel, Latz, Windel und Feuchttüchern gebracht, sowie den Gurt, mit dem man das Baby bei sich festschnallt. Letzteres kommt bei Baby nur mäßig gut an, weil sie nun 30 Minuten relativ ruhig sitzen muss. Da bedarf es einiger Tricks wie Schlüssel und Portemonnaie ein- und ausräumen. Beim Start trinkt sie nichts, den Schnuller wirft sie auch weg, trotzdem alles in Ordnung.
Auch der Rest des Flugs verläuft recht easy – sie läuft in unserer Sitzreihe herum, zerfleddert eine Zeitung, schäkert mit den Leuten hinter uns und verschmäht (zu Recht) das angebotene AB-Sandwich. Das befürchtete Auf- und Ablaufen im Gang findet aber nicht statt. Ich denke, ein Flug in einer normalen Sitzreihe ist mit Baby extrem anstrengend, deshalb unbedingt frühzeitig anfragen! Dann die Landung… unschön! Sobald wir im Sinkflug sind, weint sie die letzten 20 Minuten herzzerreißend, bis ich, schwanger und hormongeschädigt, schließlich mitheule. Mit dem Aufsetzen der Maschine verstummt sie abrupt und alles ist wieder gut.
Erst auf dem Transfer zum Hotel schläft sie endlich etwa eine Stunde lang.
Das Hotel: Wir haben Glück, das Appartement liegt in Babyphone-Reichweite zum Pool. Auch das Personal ist sehr sehr nett und flirtet und winkt Baby (wie die meisten andren Gäste auch), sobald sie in den Speisesaal kommt. Wir haben nämlich ein extrem kontaktfreudiges Kind, das nicht eher ruht, bis es ein Lächeln oder Winken „abgestaubt“ hat. Sie isst hauptsächlich Nudeln mit Tomatensauce, Reisgerichte, Brot, Wassermelone, Joghurt und Kirschen.
Tagesablauf im Hotel: Wenn Baby wach wird, gehen wir noch spazieren o. Ä. Wir wollen nicht zu früh frühstücken, damit Baby nach der morgendlichen Flasche (wir haben nochmal Pulver eingepackt) wieder Hunger hat. Danach geht’s in den Pool, Baby wandert noch ein bisschen herum – und dann ist auch schon Schlafenszeit. Etwa 3 Stunden lang können wir uns nun in die Sonne legen, ohne auf unseren Wirbelwind aufzupassen. Wenn Baby wach wird, sind es noch ca. 2 Stunden bis zum (Fertigmachen für’s) Abendessen, die wir im Schatten und wieder im Pool verbringen. Wir haben einen dieser Anzüge für sie, Nackenschutz-Mütze, SF 50 und eine Brille, die sie aber nicht anlässt.
Ihr seht – es geht auch ohne teures Babyhotel, da durch die langen Schlafphasen genug Zeit für die eigene Erholung bleibt.
Tipp: Gleich bei der Buchung ein Zimmer in Poolnähe verlangen, damit man während des Mittagsschlafs nicht im Holtelzimmer bleiben muss, sondern sich auf das Babyphone verlassen kann. Unverzichtbar: Kleine Müllbeutel für gebrauchte Windeln, da es nicht überall geschlossene Mülleimer gibt. Dazu Getreide-Obst-Gläschen für den Tag (so ist man auf der sicheren Seite und hat immer eine Reserve parat), dazu haben wir Joghurt und Bananen gekauft. Und natürlich für das fremde Bettchen Schlafpuppe, Spieluhr und evt. Schlafsack – der muss bei uns auch bei über 30 Grad sein.
Unser Kinderpool hat eine Wasserhöhe von 50 cm – perfekt, um mit Schwimmflügeln durchwatet und -schwommen zu werden. Auch ein kleines Boot, durch das die Beine im Wasser baumeln, findet sie toll.
Schönen Urlaub!